In der modernen Arbeitswelt verliert das klassische Büro kontinuierlich an Bedeutung. Gefragt sind Mobilität und Flexibilität – sowohl in zeitlicher als auch räumlicher Hinsicht.
Deshalb hat sich die MET entschlossen, alle Mitarbeiter auch unterwegs oder in ihren Home Offices nahtlos in den betrieblichen Informations- und Arbeitsprozess zu integrieren. Nur so lassen sich unsere Kunden besser betreuen, Recherchen und Arbeiten bereits vor Ort erledigen oder interne Entscheidungsprozesse beschleunigen.
Ab sofort hat MET das virtuelle Büro eingerichtet – möglich macht es das Internet und die extrem schnellen Zuwachsraten an Geschwindigkeit im Breitbandinternet. Alle Mitarbeiter(-innen) können jederzeit und überall, sei es beim Kunden, am Drehort, im Auto, in der Flughafen-Lounge oder vom Home-Office, auf ihre E-Mails und das MET-eigene virtuelle Telefonnetz im Internet zugreifen. Jede(-r) MET-Mitarbeiter(-in) ist damit weltweit unter der bekannten Durchwahlrufnummer erreichbar. Andere Applikationen wie Messenger-Dienste und Live-Videokonferenzen mit bis zu 16 Teilnehmern stehen ebenso zur Verfügung. Jederzeit und an jedem Ort, 24 Stunden, 365 Tage im Jahr. Das verhindert Leerlauf, verkürzt Reaktionszeiten und steigert die Arbeitsproduktivität. Über Videostreaming können wir schnell Inhalte und Entscheidungen aus der Postproduktion weltweit unseren Kunden und Mitarbeitern zur Verfügung stellen.
Aus diesem Grund trennt sich MET auch von Büro- und Arbeitsflächen. Statt Konzentration auf wenige Standorte heißt es jetzt Verteilung auf Home Offices und ausgelagerte Businessbereiche. Wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenzen: Entwicklung und Umsetzung starken Contents für unsere Kunden und deren Zusehern, ob auf klassischem Wege per UVB-T, Kabel oder Satellit, oder Mobile-TV, IP-TV und eine Vielzahl neuer Übertragungswege. Und auch als hochauflösendes HDTV oder in Form digitaler Daten auf die Server unserer Kunden – bandlos – versteht sich.
Vorerst bleiben unsere Büros in kleinen Arbeitseinheiten erhalten. Eingehende Post wird in unserer Zentrale in Grünwald (Deutschland) erfasst, gescannt und per Email den Mitarbeitern in ihr elektronisches Postfach übermittelt. Die Zentrale Grünwald ist damit in verkleinerter Form Verwaltungs- und Postproduktionszentrale.
Ressourcenschonendes Arbeiten
Mit unnötigen Fahrten zum Arbeitsplatz wollen wir dazu bewusst auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Wir werden gezielt mit Dienstleistern und eigener Technik arbeiten, die Strom- und Ressourcen sparend und somit ökologisch nachhaltig für die Umwelt und nachfolgende Generationen arbeiten.
Die Digitalisierung revolutioniert das Mediengeschäft. In Zeiten unzähliger Distributionswege und kostengünstig produzierter Inhalte findet die Differenzierung zwischen den Medienunternehmen primär über den Content statt. Wie eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft e.V. zeigt, hat sich die Internetnutzung innerhalb von fünf Jahren um mehr als 200 % erhöht. Bereits 2006 verfügten weltweit 250 Millionen Haushalte Breitbandanschlüsse. Prognosen zufolge soll die Anzahl der Anschlüsse bis 2010 auf 400 Millionen ansteigen. Die Kunden fordern mehr „Content-Vielfalt“ von den Unternehmen. Dabei senkt die Vielfältigkeit der Angebote aber auch die Kundenloyalität. Schon heute sei online soviel Content verfügbar, dass es über 40.000 Jahre dauern würde, das gesamte Material zu sichten. Businessmodelle für die Online-Distribution müssen erst noch zuverlässig entwickelt werden.
In den vergangenen Jahren hat das Fernsehen eine Periode beispiellosen Wandels durchlaufen. Für Zuschauer, die bisher nur bis maximal 30 Programme im Kabelfernsehen kannten, sind heute über die digitalen Verbreitungswege mehrere hundert Fernsehkanäle die Norm. Mittlerweile finden sich in immer mehr Haushalten „Personal Video Rekorder“, die zeitgleich oder zeitversetzt aufnehmen, wiedergeben und Inhalte auf DVD’s brennen können.
Die junge Generation wendet sich auf dramatische Weise von den Fernsehsendern ab. Die Jugend informiert und unterhält sich zunehmend im Internet, legt Wert auf eine Orts- und zeitsouveräne Nutzung der Medien. Die Zahl „traditioneller Fernsehzuschauer“ nimmt ab und eine neue Generation „fortschrittlicher Nutzer“ entsteht. Auch darauf müssen wir reagieren in der Entwicklung des Contents. Nicht mehr nur lineare Fernsehprogramme entwerfen, sondern unseren Kunden eine Vielfalt an Content liefern, den die Nutzer überall und zu jeder Zeit abrufen können.
Das Internet ist der Wachstumsmotor
Eine unabhängige Studie von „StrategyOne“, veröffentlicht durch Motorola, zeigt, dass bereits 45% aller europäischen Haushalte Fernsehen über das Internet sieht. Dabei darf man sich nicht vorstellen, dass ein Großteil unserer Nachbarn vor PC-Bildschirmen mit ruckelnden TV-Bildern sitzt. Nein: IP-Media-Decoder bringt Fernsehen in gleicher und besserer Qualität über Breitbandanschlüsse direkt auf den Fernseher zu Hause, genauso einfach zu bedienen wie ein Satelliten- oder Kabelreceiver. Mit dem superschnellen VDSL-Glasfasernetz der Deutschen Telekom werden wir bald einen massiven Umbruch auf dem deutschen Fernsehmarkt erleben. Noch sind die großen Konzerne und öffentlich-rechtlichen Anstalten dabei, hier ihre Pfründe zu sichern und investieren in eine Unzahl neuer Digitalsender. Wer will da in Zukunft noch den Überblick behalten? „In 5 Jahren“, so erklärte Microsoft-Gründer Bill Gates Anfang des Jahres während des Weltwirtschaftsforums in Davos, „wird das Fernsehen tot sein – wir werden darüber lachen“. Auch wenn die Vision des reichsten Mannes der Erde interessegeleitet ist, so habe ich auch erfahren, dass der Bertelsmann-Vorstand dem privat finanzierten Werbefernsehen noch eine Überlebenschance von absehbaren 5 Jahren gibt. Die Sender werden sich dann warm anziehen müssen, wenn ihnen scharenweise die Zuschauer davon laufen. Davon – in ein schier unübersehbares Internet. Betroffen davon werden auch wir Auftragsproduzenten sein. Wo kein Geld mehr für den Auftraggeber bleibt, wird für uns Produzenten nichts mehr in der Schüssel bleiben. Aber wer sagt, dass wir nicht bald unser eigenes MET-TV im Internet veranstalten – in Zusammenarbeit mit dem Multimedia-Unternehmen Telekom oder einem anderen weltweit agierenden Telekom-Provider? Zu den enorm absehbaren Risiken eröffnen sich auch neue Chancen. Wie immer bleibt im Moment nur die Frage „wer soll das alles bezahlen“?
Schon jetzt gibt es im Netz Hunderte von deutschsprachigen Kanälen. Sportvereine, Wirtschaftsunternehmen, ja sogar städtische Kommunen veranstalten ihr eigenes Fernsehprogramm. Das Videoportal „YouTube“ scheint TV-Inhalte aus aller Welt nahezu anzusaugen und wird zum Prototyp nicht-linearen TV-Konsums. Das nächste Problem eröffnet sich hiermit für die Rechteinhaber: weltweite Content-Distribution. Aber unsere Urheber- und Verwertungsrechte? Aus der Traum von mobiler und DVD-Vermarktung und weiterer benötigter Erlöse für den Produzenten, weil immer und überall alles abrufbar ist?
IP-TV macht die Fernsehwelt unübersichtlicher. Traditionelle lineare Nutzung verliert an Bedeutung, auf dem Bildschirm herrscht kreatives Online-Chaos. Nachdem im klassischen Fernsehen Infotainment und Boulevard-Journalismus die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion längst aufgeweicht haben, bietet die bunte Welt von „YouTube“ & Co. nun die konsequente Fortsetzung dieses Trends. Fernsehen im Internet kopiert und karikiert klassisches Fernsehen, bietet Fakten, Fiktion und Fakes in einem unübersichtlichen TV-Paralleluniversum, dessen Struktur sich in ständigen Wandel befindet. Für die Medienlandschaft bedeutet es auch einen gewaltigen Umbruch, dass die Zuschauer auch selbst produzieren können (Blogs, Videos, usw.). Sie sind jetzt nicht mehr nur Konsumenten oder Leser, sondern sind gleichzeitig Redakteure, Meinungsmacher und TV-Produzenten. Sie können selbst die Relevanzen und Dramaturgien bestimmen. Das „Mitmach-Fernsehen“ sowie die Ausstrahlung von Inhalten, die vom Zuschauer selbst stammen, erfordern mehr als nur die Übertragung alter Formate auf ein neues Medium.
Die Broadcaster stehen bald mitten in einem stark veränderten Programmanbietermarkt, auf den sie in keiner Weise vorbereitet sind. Fernsehen bleibt in Teilen Fernsehen, wird aber nicht mehr ausschließlich vom „Fernsehen“ gemacht. Das klassische TV verliert sein Verbreitungsmonopol für audiovisuellen Content. Es ist weitgehend anerkannt, dass sich die Mehrheit der Zuschauer in kleine Gruppen fragmentiert. Dieser Zerfall ist die Hauptsorge der Werber und Programm-Macher, die getrieben sind, Zuschauermarktanteile und Anerkennung für ihre Programme zu gewinnen. Das Momentum weg von traditioneller TV-Werbung, hin zu flexiblen, stärker messbaren und interaktiveren digitalen Medien wird sich künftig durch veränderte Werbestrategien der Unternehmen auf der Suche nach der fragmentierten Zielgruppe verstärken. Der Einwand, dass die Sender als „Dachmarken“ mit „Lagerfeuer“-Gefühl auch im Internet schnell gefunden werden, hat der ProSiebenSAT1 Konzern (mit vielen etablierten TV-Marken) eindrucksvoll belegt: auf die eigenen Marken hat man wohl nicht viel gegeben. Die eigenständige Video-On-Demand-Plattform „maxdome“ wurde unter bewusster Nicht-Verwendung etablierter Marken gestartet. Also doch die Angst, die eigenen TV-Marken gehen bald verloren?
Es wäre falsch, die Online-Welt mit derjenigen der alten Welt zu vergleichen, wo man machtvoll sein und massenerfolgreiche Produkte auf den Markt werfen musste, um Geld zu verdienen. Heute muss man als Medienunternehmen nicht mehr groß sein und kann dennoch Erfolg haben.